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Madamelinae

Madamelinae ist Carolin Siebert. Die 27-jährige Zweifach-Mama hat ihr Kindermode-Label 2015 gegründet. Ich wollte von ihr wissen, wie sie zum “Extrem-Handmade” gekommen ist. Viel Spaß mit meinen 10 Fragen an… Madamelinae:

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1. Hallo Carolin! Mehr „handmade“ als Madamelinae geht ja kaum. Du nähst die Sachen nicht nur selbst, sondern bedruckst auch die Stoffe von Hand. Mit einem Stempel, den du selbst gezeichnet und geschnitzt hast. Wow! Wie bist du dazu gekommen?
Hallo Nadine! Tatsächlich fing auch bei mir wie bei vielen anderen alles mit der Geburt meiner Tochter an. Ich fand viele Babysachen einfach unpraktisch und zu überladen und kitschig. Also fing ich erst an, einfache Hosen und Mützen zu nähen. Ich hatte mich sehr schnell an den typischen Kinderstoffen satt gesehen, also fing ich an mit Stempeln zu experimentieren.

2. Aber das ist natürlich auch ganz schön zeitaufwendig. Wie lange dauert es, über den Daumen, bis eines deiner Teile fertig ist?
Das hängt vor allem davon ab, wie viel ich in einem Schwung produzieren kann. Ein Langarmshirt mit Druck und Nähen dauert in etwa zwei Stunden. Kleider dauern etwas länger, Mützen gehen schneller.

3. Am Schnitt für deine Mitwachshosen hast du lange getüftelt. Was war dir daran wichtig?
Das Hauptkriterium war natürlich, dass sie auch wirklich lange passen. So einfach das klingt, so viel gibt es dabei auch zu beachten. Mir war es wichtig, dass sie eben auch in der aktuellen Kaufgröße schon passen und tragbar sind. Dass man in ihnen krabbeln kann, dass noch eine Strumpfhose darunter, aber auch ein Walk- oder Schneeanzug darüber passt und dass sie auch am Ende der Tragezeit noch nach Hose aussehen.

4. Welches Stempelmotiv macht dir besonders viel Spaß?
Ich habe jetzt so lange überlegt und komme doch immer nur wieder zur selben Antwort: Sie machen mir alle Spaß. Am schönsten ist es, wenn das Kind oder beim Baby die Eltern eine besondere Verbindung zum Motiv haben. Bei uns ist es zum Beispiel so, dass wir auf dem Weg zum Krankenhaus zur Entbindung (wir sind nachts um drei gelaufen) Füchse im Park sahen.

5. Hat das Stempeln gleich geklappt oder hat es anfangs auch mal Patzer gegeben?
Tatsächlich war das ein stetiger Prozess. Ich habe lange Zeit immer wieder den Hersteller für die Farbe gewechselt, bis ich meine jetzige Stempelfarbe gefunden habe. Auch musste ich erst herausfinden, welche Stoffe sich am besten bedrucken lassen, dass einige Entwürfe zu filigran waren, der Auftrag zu dünn…

6. Du hast bei Instagram mehr als 7000 Follower und wahrscheinlich ist die Nachfrage nach deinen schönen Unikaten entsprechend groß. Ist es manchmal schwer sich neben deinen zwei Kindern und dem Studium die Zeit für Madamelinae freizuschaufeln?
Absolut. Im Nachhinein erkenne ich nun, dass ich es in diesem Semester anders hätte angehen sollen. Ab dem Sommersemester wird sich deswegen auch einiges ändern. Dass die Nachfrage aber selbst ohne Werbung momentan noch da ist, schmeichelt mir und motiviert mich, weiterzumachen und neue Wege zu gehen.

7. Du bist mit deiner Familie auch immer wieder für längere Zeit in den USA. Findest du dort oft Inspiration für dein Label?
Auf jeden Fall – aber eher indirekt. Letztes Jahr hatte ich überlegt, wie ich die Impressionen von dort in meiner Kollektion verarbeiten kann, aber es hat einfach bei keiner Idee „klick“ gemacht. Ich konnte in dieser Zeit aber meine Ideen aufschreiben und skizzieren, habe sehr viel Zeit mit den Kindern in der Natur verbracht und festgestellt, dass Madamelinae ein sehr wichtiger Teil von mir geworden ist.

8. Welche Handmade-Labels gefallen die persönlich gut?
Ich schaue regelmäßig bei Kleine Wölkchen vorbei, weil Isabell einen wunderbar sanften und harmonischen Stil hat. Ich mag die Papeterie von bär von pappe und die schönen Musselin-Tücher von Fräulein Klee Berlin. Übrigens alles Berliner Labels! Da ist wohl was im Trinkwasser hier.

9. Was wird es bei Madamelinae niemals geben?
Rucksäcke. Ich nähe gerade zwei für die Bärchen für unsere USA-Reise und erinnere mich wieder daran, warum ich das so lange vor mir hergeschoben habe.

10. Und was hast du für den Frühling geplant?
Es kommen auf jeden Fall ein zwei neue Farben dazu und ich habe auch Lust, im Stoffdruck etwas Neues zu probieren. Aber das ist alles noch nicht fertig ausgetüftelt.