Madolescent

Treibholz aus der Elbe und Vintage-Papier vom Trödler – für Antje Schöne kleine Schätze, aus denen sie ihre liebenswerten Upcycling-Stücke fertigt. Jedes Teil gibt es nur ein einziges Mal. Auf ihrem Blog lädt die kreative Mama aus Dresden zum Nachmachen ein. Freubündel fragt… Madolescent

Hallo Antje! Was bedeutet denn dein Label-Name madolescent?
Mein Name ist der Titel eines Buches, dass ich in meiner Teenagerzeit gern gelesen habe. Es ist ein Wortspiel aus dem englischen adolescent (Jungerwachsener) und mad (verrückt). Und ein bißchen verrückt muss man schließlich sein, wenn man sich als junger Mensch selbstständig macht. Am Anfang war es nur das Geld verdienen neben dem Studium, dann war es der eigenen Laden, der inzwischen einem Miethai zum Opfer gefallen ist. Jetzt nach der Elternzeit habe ich mir eine kleine heimische Werkstatt eingerichtet und die größeren Holzarbeiten werden in Papas Holzwerkstatt hergestellt.

Bei dir geht es um Upcycling. Also darum, aus alten Dingen neue zu erschaffen. Mit welchen Materialien arbeitest du?
Viele meiner Produkte folgen dem Upcycling-Prinzip, wobei ich das schon gemacht habe, als es noch keinen Namen hatte. Vor allem mit Treibholz arbeite ich seit vielen Jahren. Aus Fundstücken aus der Elbe oder den Urlauben am Meer fertige ich die verschiedensten Objekte von der Hakenleiste über einen Bildhalter bis zu Deko-Objekten wie Leuchttürme. Außerdem hat es mir das Material Papier angetan, in unserer heutigen digitalen Gesellschaft ja fast schon wieder Luxus. Da habe ich im Nachlass des Opas einer Studienkollegin Notenblätter gefunden, aus denen ich dann Origamisterne gefertigt habe. Und so kam es, dass ich auch immer wieder nach anderen Papieren Ausschau gehalten habe.

Wo suchst du danach?
Das Treibholz finde ich natürlich am Flussufer oder Strand. Andere Materialien eher in Trödelhallen oder auf dem Flohmarkt und natürlich bekommt man aus dem Bekanntenkreis immer wieder Dinge mit dem dazugehörigen Spruch: Du kannst da doch sicher noch was draus machen.

Toll finde ich auch deine „Adventure“-Drucke. Da ist jeder einzigartig, richtig?
Genau, aus einigen Buchseiten fertige ich kleine Poster beziehungsweise Prints mit Stempeltechnik. Die Adventure-Drucke sind mit weißer Tinte auf Seiten von einem Atlas aus den 50er gedruckt. Jedes ein Unikat.



Die Holz-Objekte und Drucke sind eher was für Erwachsene, aber du fertigst auch viel Schönes für Kinder an. Ich hab mein Herz direkt an die Sticker verloren. Erzähl doch mal wie du die machst!
Die Sticker sind mit doppelseitiger Klebefolie und alten Buchillustrationen entstanden. Man suche sich ein süßes Motiv, klebe die Folie hinten auf und dann stanzt man das Motiv in gewünschter Form mit einem Stanzer aus. In alten Büchern finden sich die hübschesten Illustrationen und das Papier ist viel schöner als bei vielen der heutigen Hochglanzpapier-Stickern, finde ich. Mit doppelseitigem Klebeband und schönen Papieren kann man auch wunderbar Masking Tape mit Wunschmotiv herstellen. Ich habe dazu gerade einen Blogbeitrag geschrieben, falls ihr es mal ausprobieren wollt.

Auf deinem Blog habe ich gelesen, dass dir die Idee dazu beim „Wegbasteln“ gekommen ist. Entstehen so oft neue Produkte bei dir?
Das ist wahr, gerade musste ich einiges wegbasteln, denn meine jetzige Werkstatt ist einfach viel kleiner als mein Arbeitsplatz vorher. Oft kommen mir gleich Ideen, wenn ich bestimmte Dinge sehe, andere liegen umher bis mir was einfällt, manches wird gar wieder aussortiert. Die Idee zu den Stickern hatte ich schon lange, aber oft gibt es für so kleine Ideen wenig Zeit. Anders ist es bei den Treibhölzern, da weiß ich oft schon beim sammeln, wofür ich es nehmen will.


Was ist denn bei deinen Kunden am beliebtesten?

Eines der beliebtesten Produkte sind meine Schmetterlinge als Wanddekoration, in der Weihnachtszeit die Origamisterne aus Notenpapier und natürlich die Treibholzobjekte. Die verkaufen wir aber zumeist auf Märkten. Diese vielen Unikate für den Shop zu fotografieren wäre sehr aufwendig. Aber ich versuche so oft es geht etwas einzustellen.

Du willst dich auch wieder mehr auf Märkte konzentrieren, wie du mir verraten hast. Wann und wo kann man dich in nächster Zeit treffen?
Ja, das stimmt. Jetzt, wo ich den Laden aufgegeben habe, möchte ich mehr mit meinem Vater zusammenarbeiten und wieder mehr Zeit für neue Ideen finden. Denn Ladendienste und Buchhaltung fressen viel kreative Energie. Beachtet das bitte alle, wenn ihr so einen Schritt geht! Bis Weihnachten bin ich noch auf drei Märkten in Dresden dabei: Am 22.10.2017 beim HandmaDDe Markt im Schlachthof, vom 8. bis 10.12.2017 beim Nikolausmarkt in der Kunsthofpassage und am 16. und 17.12.2017 beim Fairen Weihnachtsmarkt in der Dreikönigskirche.

 

Vielen Dank Antje!

Alle Kinder ab 2 Jahre können sich auf ein Set Vintage-Sticker von Madolescent freuen. Für das November-Freubündel war am 20. Oktober 2017 Bestellschluss. Für mehr schöne Dinge von Antje Schöne schau in ihrem Shop vorbei!