
chamue undPAULA
Was ist eigentlich ein chamue und warum ist der Weg von der Architektur zum Nilpferd gar nicht weit? Ich habe es im Interview mit Kathrin Schneider herausgefunden! Hier sind die 10 Fragen an… chamue undPAULA.
1. Hallo Kathrin! Deine Paula hat die Herzen der Freubündel-Gemeinde im Sturm erobert. Wie ist denn die erste Paula entstanden?
Na, so, wie man sich das denkt: eine Freundin von mir hat ein Kind erwartet und sich eine Spieluhr von mir gewünscht. Nach einem frustrierenden Tag in allen Läden der Stadt habe ich genervt aufgegeben, bin nach Hause, habe ein altes Handtuch zerschnitten und ein Nilpferd genäht. Das Baby hieß PAULA.
2. Was denkst du, warum finden wir Nilpferde so niedlich?
Ja, komisch, oder? Wo doch Nilpferde die gefährlichsten Tiere der Welt sein sollen. Meine PAULA hat so eine puristische Form, ich glaube, das ist ihr Geheimnis.
3. Inzwischen gibt es einige Varianten – Paula als Spieluhr, als Nachziehtier, als Kirschkernkissen, als Wärmflasche. Hast du einen Liebling?
Die Wärmflasche kommt fast jeden Tag zu mir ins Bett… Aber die Kirschkernkissen mag ich sehr. Sie sind so irre haptisch.
4. Ich habe das Gefühl, jedes Mal wenn ich in deinem Shop vorbeischaue, hat Paula einen frischen Look. Es gibt sie aus vielen verschiedenen Stoffen – aber immer nur in Kleinserie, oder?
Ja genau, aber es gibt ein paar „Klassiker“, die immer wieder nachgefragt werden. Die versuche ich, regelmässig anzubieten.
5. Bei Spielzeug stellt sich in Deutschland die Frage nach der CE-Kennzeichnung – für viele Handmade-Labels eine große Hürde. Wie war das bei dir?
Ja, das ist tatsächlich eine große Hürde, vor allem verzögern diese ganzen Auflagen oft die Entstehung neuer Produkte erheblich. Bis alles hieb- und stichfest ist, können schon mal Monate ins Land gehen. Und das bremst mein Label ganz schön aus.
6. Hast du einen Tipp für alle, die mit ihren handgefertigten Spielsachen noch am Anfang stehen?
Die IHK bietet alle Infos, die man braucht. Umsonst. Und es gibt immer einen Ansprechpartner, den mal alles fragen kann!
7. Auf deiner Website habe ich gelesen, dass du eigentlich Architektin bist. Wie kam der Wechsel zum Stoff?
Auch wieder durch einen Zufall. Ich hatte meinem Freund eine Mütze gestrickt, die man auch als Schal verwenden konnte. Das Ding wurde „chamue“ getauft – sCHAl und MUEtze eben. Alle, die es gesehen haben, wollten auch eines haben. Eine Bekannte hat mich mit auf eine bedeutende Messe genommen, ausgerechnet in der Schweiz. Mit allen Schikanen wie Zoll, Mehrwertsteuerrückerstattung und was man sich sonst alles nicht vorstellen kann. Dort habe ich so viele interessante Dinge gesehen, die mich inspiriert haben, dass ich mich auf dem Rückweg schon mit meiner ersten Kollektion befasst habe. Und da wurde mir auch klar, dass Schnitte durch Häuser und Schnitte für Kleidung zeichnen viele Parallelen haben.
8. Tatsächlich ist undPAULA eigentlich die kleine Schwester deines Labels chamue und was du dort anbietest finde ich sehr spannend. Verschiede Näh- und Bastelsets für Leute, die gerne selbst kreativ werden wollen, richtig?
Ja genau. Anfangs lief alles unter dem Label „chamue“, aber dann dachten die Kunden immer, sie müssten auch PAULA selbst nähen. Das ist aber so schwierig, dass selbst ich oft daran scheitere… Ich biete Näh-Sets an, die etwas sehr besonderes haben: Der Schnitt ist nämlich zusammen mit dem Stoffmuster, das auch immer ich entwerfe, auf den Stoff gedruckt. Das nervigste am Nähen, nämlich den Schnitt auf den Stoff zu übertragen, ist also schon geschehen! Und das Stoffmuster ist immer genau auf den Schnitt angepasst. Es gibt also keinen angeschnittenen Motive.
9. Da kann also eigentlich nichts schiefgehen, oder?
Ja, das stimmt! Und ich darf mit etwas Stolz berichten, dass mich nicht wenige Kundinnen kontaktiert haben, deren erstes Nähprojekt eines meiner Näh-Sets war und die danach passionierte Näherinnen geworden sind. Eine ältere Dame wurde sogar so was wie ein Groupie. Sobald ich irgendwo ausstelle, kommt sie vorbei!
10. Sind die Näh-Sets nur etwas für Große?
Nein, mit etwas Hilfe können sich auch Kinder an meine Näh-Sets wagen!
Vielen Dank Kathrin!
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